Vor der Erfindung des Buchdrucks waren meist Mönche oder Schreiber damit beschäftigt, vorhandene Bücher zu vervielfältigen und ihre Arbeit war mühselig und langwierig. Lesen konnten nur wenige Menschen und Bücher waren extrem teuer. Obwohl in China bereits seit 1040 das Hochdruckverfahren mit beweglichen Lettern bekannt war, setzte man dieses Verfahren wegen des Aufwands nur sehr selten ein.
Der Erfinder des Buchdrucks
Ein Goldschmied aus Mainz, Johannes Gutenberg, entwickelte im 15. Jahrhundert den modernen Buchdruck mit einem maschinenbetriebenen System. Diese Erfindung sollte die Bildung der Bevölkerung völlig revolutionieren. In dem Buch Johannes Gutenberg. Der Erfinder des Buchdrucks und seine Zeit versucht der Autor Andreas Venzke das bisher gezeichnete Bild des großen Erfinders vom armen, gebrochenen Mann, der um seinen wohlverdienten Reichtum gebracht wurde, zu wandeln. Er stützt sich bei seiner Theorie vom harten Geschäftsmann, der durchaus auch skrupellos sein kann, auf verschiedene Quellen und scheut sich nicht dem Leser, seine Schlussfolgerungen daraus darzulegen. Da nur sehr wenig über das Leben Gutenbergs bekannt ist, muss sich der Autor auch hier auf allgemeines Wissen verlassen und die spärlichen Dokumente als Anhaltspunkte nutzen. Unter anderem wird die Lebensgeschichte des genialen Erfinders nachgezeichnet, der schon als Kind mehrere Umzüge mit seiner Familie überstehen muss, weil verschiedene Probleme dies notwendig machten. Als Erwachsener war er stets auf der Suche nach Geldgebern, die die Materialien für seine Druckerei finanzieren sollten. Gutenberg wollte kein Buch schreiben und drucken, sondern Geld verdienen. Er war überzeugt davon, dass er eine Marktlücke entdeckt hatte und versuchte mit allen Mitteln daraus Kapital zu schlagen. Ob ihm das gelungen sein könnte, kann man im Buch nachlesen und wenn Johannes Gutenberg zu Lebzeiten schon gewusst hätte, dass heute Print on Demand den Buchdruck für Jedermann ermöglicht, wäre er sicherlich mehr als stolz auf sich und seine Erfindung gewesen und das mit Recht.